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Kaprov sorgt für Schwärmereien

Tischtennis-Oberliga: Neuer Trainer, neue Spielerinnen - Samstag Auftakt für Homberger TS in Salmünster

Ein Tag ohne Tischtennis ist für Vladimir Kaprov ein verlorener Tag. Von Montag bis Freitag steht er für den TTC All5 Kassel an den Tischen und trainiert sechs Stunden Nachwuchskräfte. Die besten der mehr als 100 Sportler begleitet er zudem an Wochenenden bei Turnieren. Seit dieser Saison ist Kaprov nun für die Homberger TS in der Oberliga verantwortlich, die am Samstag (12.30 Uhr) beim TTC Salmünster das erste Pflichtspiel nach dem freiwilligen Rückzug aus der 2. Bundesliga der Damen hat.

 
Verschmitztes Lächeln: Vladimir Kaprov hat im Herrenbereich schon erstklassig trainiert und soll nun die Homberger TS mit heimischen Talenten auf Kurs bringen. Foto: Kasiewicz


"Das tägliche Training ist eine Herausforderung. Für die HTS-Talente wäre ein Aufstieg natürlich am besten", sagt der 56-Jährige, der sein Wissen ebenso gern an den achtjährigen Anfänger wie an den leistungsorientierten Jungnationalspieler weiter gibt. Und auch einige Erfolge vorweisen kann. Sieben Jahre trainierte er in seiner Heimat Russland die Nachwuchsnationalteams sowie dreieinhalb Jahre die Herren-Auswahl. Dabei nahm der Kasseler, der in Tscheljabinsk geboren wurde, an drei Europameisterschaften und einer Weltmeisterschaft teil.

Seit 1997 lebt Kaprov mit seiner Frau Valentina, die selbst russische Meisterin im Tischtennis war und als A-Lizenz-Trainerin ihren Mann bei den Übungseinheiten unterstützt, in Deutschland. Zunächst coachte er Post Telekom Augsburg in der Regionalliga, dann DJK Offenburg in der Bundesliga, ehe er in Nordhessen eine neue Herausforderung fand. Vor genau sechs Jahren gründeten TSV Breitenbach, TTC Burghasungen, TTC Elgershausen, Eintracht Baunatal und TSG Sandershausen eine Trainingsgruppe. Hauptamtlicher Trainer wurde Vladimir Kaprov. Seit zwei Jahren heißt diese Kooperation TTC All5 Kassel. "Vladimir ist für uns ein absoluter Glücksgriff. Er ist immer noch so agil wie ein 20-Jähriger und kann sein Wissen wunderbar vermitteln", schwärmt Norbert Buntenbruch. Der 56-Jährige ist nicht nur Abteilungsleiter von Eintracht Baunatal, sondern auch Vorsitzender von All5 und Betreuer der HTS. Buntenbruch wird versuchen gemeinsam mit Rudolf Lemmer (Vater von Alena) das Team vor allem auswärts zu coachen, wenn der Übungsleiter verhindert ist. "Kaprov ist nicht speziell für die HTS da, sondern hat mehrere Tätigkeiten", erklärt Hombergs Abteilungsleiter Volker Koch. So veranstaltet Kaprow Trainingscamps in Kroatien und Italien für die nordhessischen Nachwuchskräfte, coacht hessische Talente bei südwestdeutschen und deutschen Meisterschaften und soll nun der Homberger TS neues Leben einhauchen.

Mit Alena Lemmer und Janina Ciegluch, die in dieser Saison in der Verbandsliga für Eintracht Baunatal spielt und in einem Jahr zu der Mannschaft stoßen soll, stehen zwei Zwölfjährige im Blickfeld, die ab sofort auch im Leistungszentrum in Düsseldorf trainieren. Lemmer und Cieplch haben sich mit dem DTTB in Japan auf die neue Saison vorbereitet. Lemmer soll sich aber morgen mit Laura Volkmann, die sich in der thüringischen Sporthochschule fit gemacht hat, sowie Alex Galic und Gabi Neumann gemeinsam auf den Auftakt in Salmünster einstimmen.

"Somit wird das Team gut vorbereitet und in Bestbesetzung antreten", verspricht Buntenbruch. Während der Saison könnte Wen Wen Li das Team verstärken, derzeit ist die letztjährige Leistungsträgerin jedoch in China im Studium eingespannt. Das übrige Quartett der vorherigen Serie hatte den Verein verlassen. Christine Apel (TTV Hövelhof), Yin Na (TSV Schwabhausen) und Lena Krapf (SV Darmstadt 98) bleiben in der 2. Liga, Magdalena Gorowska ist nach Polen zurückgekehrt.

Kontrahent TTC Salmünster belegte in der vergangenen Saison mit positivem Punktekonto den siebten Platz in der Regionalliga. Und musste dennoch bei sechs Absteigern in die Oberliga runter. Personell können die Osthessinnen auf ihr bewährtes Team bauen, das von Nicole Trautmann angeführt wird. Auch Ulrike Kretschmer, Sabine Monz und Kirsten Klostermann werden die HTS-Spielerinnen gleich auf eine harte Bewährungsprobe stellen. "Ein schwierig zu spielender Gegner", kennt HTS-Abteilungsleiter Volker Koch die TTC-Akteurinnen aus den Regionalliga-Duellen der Saison 07/08 gegen die Homberger Reserve.

Von Sebastian Schmidt Und Reinhold Döring

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