In dieser Woche ist es soweit. Tom Schmidt hat erreicht, was er wollte: Ein fünftes Mal Training.
Das mit der Schul-AG ist aber nur die halbe Wahrheit. Schließlich ist der Timo-Boll-Fan familiär vorbelastet. Nicht nur Vater Mario (39) spielt seit mehr als 30 Jahren Tischtennis, auch Opa Heinz greift in seiner 50. Saison zum Schläger.
Im Elterntaxi zum Training
"Das, was mein Vater früher mit mir gemacht hat, mache ich heute mit dem Zwerg", berichtet Mario Schmidt. Sprich: Den Sohn zum Training fahren, beim Turnier coachen und vom Serienspiel abholen. Ohne die Unterstützung seiner Familie wären Toms Erfolge - der Bayern-Fan wurde Erster bei der Hessischen Top-21-Rangliste der C-Schüler - kaum möglich. "Unsere gesamte Familie ist sportbegeistert", sagt Heinz Schmidt. "Als ich mit meiner Frau und meinem Sohn Mario 1978 in Großenritte gespielt habe, waren wir mit drei Aktiven die erste komplette Tischtennis-Familie hier."
Früher haben Heinz und Mario in einer Mannschaft gespielt, jetzt spielt der Opa mit dem Enkel. "Zuletzt haben wir sogar ein Doppel zusammen gewonnen", berichtet Heinz. Für den 59-Jährigen hat der Sport eine ganz andere Bedeutung bekommen, seit Tom dabei ist. "Mit ihm in einer Mannschaft zu spielen ist ein absolutes Highlight, auch wenn ich mich beim Zuschauen manchmal hinter dem Torpfosten verstecken muss, weil mein Puls bei 270 liegt."
Bald wird Tom, der derzeit an verschiedenen Sichtungslehrgängen des Deutschen Tischtennis Bundes teilnimmt, wohl zu gut für die Bezirksliga sein.
Fernziel Bundesliga
"Vielleicht können wir in zwei, drei Jahren zusammenspielen", frohlockt Vater Mario, der in Breitenbach in der Hessenliga aktiv ist. "Ich auf dem Weg nach unten, Tom auf dem Weg nach oben." Der ZehnJährige hat sich nämlich vorgenommen, es in die Bundesliga zu schaffen. "Bis dahin komme ich bestimmt mit dem Krückstock in die Halle", wirft Opa Heinz lachend ein. "Und ich mit dem Führerschein", kontert Tom lachend. Er hat beim Tischtennis und in der Schule gut aufgepasst.
Von Carina Mihr |