Qi Shis 9:11 im fünften Satz gegen Nina Mittelham bedeutet schließlich den entscheidenden fünften Punkt der Gäste aus Bad Driburg, die nun in der nächsten Saison erstklassig spielen dürfen.
Auch wenn die Großenritterinnen letztlich noch die Niederlage abwenden, hat das Endergebnis von 5:5 kaum mehr als statistischen Wert. Vielmehr bleiben ratlose und verzweifelte Gesichter zurück. Eintracht-Trainer Vladimir Kaprov findet als Erster seine Sprache wieder. "Ich habe fest daran geglaubt, dass wir gewinnen. Aber schon bei der Niederlage von Alena und Alex im Doppel lief es nicht unbedingt nach Plan weiter."
Dabei war alles für das allerletzte Saisonspiel des Zweiten gegen den Ersten und die erhoffte Siegesfeier der Eintracht bereitet gewesen. Am Vortag hatten beide Teams ihre Hausaufgaben souverän erledigt, die Eintracht mit 6:3 gegen Kleve und Bad Driburg mit 6:1 gegen Anröchte.
Nur ein Punkt trennte beide Teams vor dem Finale, das unglaubliche 368 Zuschauer in der Baunataler Langenbergsporthalle sehen wollten.
Doch nach einem gewonnenen und einem verlorenen Doppel steht es zunächst nur 1:1. Und es bleibt spannend. Der erste Knackpunkt: Alena Lemmer hat Bad Driburgs 17-jährige Spitzenspielerin und dreifache Jugendeuropameisterin Nina Mittelham am Rande einer Niederlage. Aber nur am Rande. Die Baunatalerin vergibt mehrere Matchbälle und verliert 11:13 im fünften Satz. Weil Eintrachts Nummer eins Qi Shi die serbische Nationalspielerin Andrea Todorovic ebenfalls im entscheidenden Durchgang niederringt, nämlich 11:8, bleibt die Partie ausgeglichen - 2:2.
Danach gehen die Gastgeberinnen erstmals in Führung. Xue Luo fügt der österreichischen Nationalspielerin Elena Waggermayer die erste Niederlage der Rückrunde zu und sorgt für Hoffnung bei den Eintracht-Fans. Die währt aber nur kurz. Denn Katja Baravok ist bei ihrem 0:3-Debakel gegen Katharina Michajlova völlig von der Rolle, und auch Lemmer steht in drei Sätzen gegen Todorovic auf verlorenem Posten - 3:4. Jetzt wird es langsam eng.
Bei Qi Shi sieht es im Duell der beiden Spitzenspielerinnen zunächst gut aus, sie führt mit 2:1-Sätzen gegen Mittelham. Doch nachdem sie zweimal mit 9:11 das Nachsehen hat, ist um kurz vor 17 Uhr alles vorbei. "Wir haben den Aufstieg nicht heute verpasst, sondern beim 4:6 in der Vorrunde. Es fühlt sich an wie ein Abstieg. Aber eines steht fest: Wir werden in der nächsten Saison wieder angreifen", sagte GSV-Abteilungsleiter Norbert Buntenbruch. Und vielleicht nimmt der Film dann ein glücklicheres Ende für die Baunataler Tischtennisfrauen. Von Torsten Kohlhaase (HNA) (... Fotos in HNA Online)
... so sieht es der Gegner
... und so das Westfalen-Blatt