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Mittwoch, 24. M ärz 2021 , Hessische Allgemeine (Kassel-Mitte) / Lokalsport

Es bleibt vorerst bei Sechserteams

TISCHTENNIS - Landesverband zieht Antrag zur Umstellung zunächst zurück

VON WOLFGANG BAUSCHER

Kassel – Nun also doch nicht. Die geplante generelle Umstellung im Ligenbetrieb auf Viererteams ab der Saison 2022 ist vorerst vom Tisch. Dies beschloss der Beirat des Hessischen Tischtennisverbandes (HTTV). Dass die Reform trotzdem noch zur Saison 2022/23 kommen könnte, scheint höchst fraglich.

Der Verband: Schon länger treten in vielen Spielklassen zwischen Hessenliga und Kreisklasse, vornehmlich bei den Damen, nicht mehr Sechser-, sondern Viererteams an. Möglichst bald sollte dies für alle Ligen gelten. Nun aber zog HTTV-Präsident Andreas Hain den Antrag dazu zurück. Die Delegierten und er waren der Ansicht, dass die Entscheidung besser vorbereitet werden müsse. Ein Meinungsbild der Vereine soll nun über die Kreistage und einen Workshop eingeholt werden. So bleibt bei der Mannschaftssollstärke zunächst alles beim Alten.

TTC Elgershausen: Guido Oliv begrüßt die Entscheidung des HTTV. Der Vorsitzende des TTC Elgershausen kann den Vierermannschaften nichts abgewinnen. Seine Gründe? „Wir müssen immer wieder unseren zahlreichen Nachwuchs bei den Erwachsenen integrieren. Das funktioniert in Sechserteams mit vier Älteren und zwei Jüngeren viel besser. Für viele der Älteren wäre das Mannschaftsgefühl gefährdet, wenn sie zu zweit mit zwei Jungen antreten müssten“, sagt Oliv.
Aber nicht nur das: „Für die größeren Klubs wie uns gäbe es mehr Heimspiele, die Hallenzeiten würden noch knapper. Wie sollen wir das hinbekommen?“. Möglicherweise seien, so Oliv weiter, „kleinere Vereine eher für die Neuerung, weil sie weniger Probleme hätten, ihre Teams zu besetzen.“

SVH Kassel: Keine Einwände gegen die Neuregelung hätte es bei der SVH Kassel gegeben. Deren erste Männermannschaft wäre in der 3. Bundesliga ohnehin schon im Viererteam angetreten. Künftig hätte dies auch für die Zweite in der Hessenliga sowie die Dritte in der Verbandsliga gegolten. „Als Hauptgrund für die Umstellung sehe ich den Zeitbedarf. Spiele zwischen Sechsermannschaften ziehen sich oft sehr und können schon mal an die fünf Stunden dauern. Welcher Zuschauer hat schon Lust, so lange in der Halle zu sitzen?“, fragt Abteilungsleiter Dieter Salmen. Zudem seien die einzelnen Mannschaften durch die Reduzierung der Spielerzahl schlagkräftiger, Qualität würde gebündelt.

SC Niesteta: Gut nachvollziehen kann Peter Schumann, dass die Meinungen geteilt sind. „Gerade bei den Infrastrukturen könnte es für die Tischtennisvereine mit Vierermannschaften schwierig werden“, sagt der Vorsitzende des SC Niestetal.
Seinen Verein sieht er da jedoch gut aufgestellt. „Wir haben den Bedarf für einen geordneten Spielbetrieb errechnet und wissen, was wir bewältigen können“, sagt er. Die meisten Niestetaler Akteure würden laut Schumann lieber im alten System bleiben. „Aber alles Neue wird ja immer erst mal abgelehnt“, merkt er an und ergänzt: „Die Reform im Tischtennis wird kommen, so sicher wie das Amen in der Kirche.“


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