Erst zwei Stunden vor dem Spiel entschied sich Lemmer zusammen mit den Eintracht-Verantwortlichen für einen Einsatz. Zwar spielte sie etwas verhaltener als gewohnt, doch selbst mit Trainingsrückstand bewies Lemmer, dass sie eine Schlüsselrolle im Baunataler Spiel einnimmt. "Die Schulter hat schmerzfrei gehalten, ich bin zufrieden mit meiner Leistung", so die U15-Europameisterin von 2012.
Die Ausfälle von Baravok und Luo Xue, die dem GSV erst ab dem dritten Spieltag zur Verfügung stehen wird, kompensierte das Team durch die Nummer eins der zweiten Mannschaft, Iana Zhmudenko, und überraschenderweise durch Alex Galic.
Die 18-jährige Slowenin war im Sommer nach Wien gezogen und besucht dort die Tischtennis-Akademie. Spontan reiste sie von Wien nach Baunatal - und bot den Zuschauern die spannendste Partie des zweieinhalbstündigen Bundesliga-Duells. Mit 0:2 lag Galic gegen die Anröchterin Yang Henrich zurück und nachdem es im dritten Satz 6:10 gestanden hatte, schien die Niederlage besiegelt. Doch sie kämpfte sich zurück, gewann den Satz mit 12:10 und drehte das Nervenspiel mit zwei 11:5-Sätzen.
Qi Shi im Fokus
Im Fokus stand Baunatals neue Nummer eins: Qi Shi (Foto) ließ zunächst Marta Golota mit einem klaren Sieg in drei Sätzen (11:4, 11:6, 15:13) keine Chance und erzielte den entscheidenden sechsten Sieg gegen die dreimalige Mannschaftseuropameisterin Jelena Timina (11:5, 11:6, 9:11, 11:8), die zuvor beim 3:1 gegen Alena Lemmer als einzige Anröchterin ein Spiel gegen die Baunatalerinnen gewinnen konnte.
Zwar nimmt nach dem ersten Spieltag noch niemand das Thema Aufstieg in den Mund, doch Abteilungsleiter Norbert Buntenbruch kündigte bereits an: "Wenn wir noch ein paar zusätzliche Sponsoren finden würden, könnten wir das Startrecht in der 1. Bundesliga finanzieren. Rein sportlich würden wir in die 1. Bundesliga passen." Aber bis dahin ist es trotz des guten Starts noch ein weiter Weg.