GSV Eintracht hat junge Leute aus Freiwilligendienst zu Gast: Beide Seiten profitieren
Ievgeniia Vasylieva aus der Ukraine und Diana Rogusina aus Estland haben schon in ihrer Heimat gelernt, wie man professionell das weiße Zelluloid über die Platte schlägt. Edgars Kuksa ist in Lettland zu einem guten Handballtorhüter gereift. Die sportlichen Fähigkeiten der drei jungen Leute aus den ehemaligen Republiken der untergegangenen Sowjetunion sind in Baunatal hochwillkommen.
Sie verstärken seit Herbst vergangenen Jahres den Trainingsbetrieb des GSV Eintracht. Sie helfen im Verein in Projekten und Events aus und lernen in ihrer Freizeit Land und Leute kennen. Möglich macht das der Europäische Freiwilligendienst, über den die drei Sportler nach Baunatal kamen. Bis Juli arbeiten und helfen sie beim GSV Eintracht Baunatal, u.a. auch im Jugendausschuss.
Die nächsten Jugendlichen aus dem ehemaligen Ostblock hat der Verein schon fest eingeplant. Er erhalte inzwischen immer neue Bewerbungen, vor allem aus der Türkei, berichtet Norbert Buntenbruch, Tischtennis-Abteilungsleiter im GSV. Er betreut das Projekt im Verein.
Von den Einsätzen der ausländischen Jugendlichen profitieren beide Seiten. Der GSV sei ihnen schon zu einer zweiten Heimat geworden, sagen Ievgeniia und Diana (beide 20). "Der Verein ist wie eine Familie", ergänzt Ievgeniia, die in Kassel-Oberzwehren bei einer Sportkameradin wohnt. In ihrer Heimat spielten die Vereine längst nicht eine so große Rolle.
Wenn ihr Freiwilligendienst in Baunatal im Sommer beendet sei, wolle sie nur kurz zurück in die Heimat, um ihr Diplom als Sportlehrerin abzuschließen. Ievgeniia träumt von einer Karriere als Tischtennis-Trainerin in Deutschland. Da gebe es Bedarf, sagt sie.
Auch die Estin Diana, die in Zierenberg wohnt, möchte in die Region zurückkehren und an der Kasseler Universität Wirtschaftsrecht studieren. Der Campus dort gefällt ihr sehr, genauso wie der Bergpark und der Herkules.
Das nötige Rüstzeug für einen Daueraufenthalt erhalten die drei jungen Leute während ihres Freiwilligendienstes. Sie besuchen einen Sprachkurs der Volkshochschule und Seminare, in denen sie viel über die deutsche Gesellschaft und die deutsche Kultur erfahren.
Der Großenritter Verein kann mithilfe der Freiwilligen Aufgaben schultern, für die die Decke an Trainern und ehrenamtlichen Betreuern sonst viel zu kurz wäre. Das gilt beispielsweise für das Projekt zur Förderung von inzwischen zwölf Kindern der Tischtennisabteilung aus benachteiligten Familien, die sich der GSV auf die Fahnen geschrieben hat.
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